Priorisieren als Führungskraft – Die Kunst, mit den richtigen Bällen zu jonglieren

Führungskräfte jonglieren täglich mit zahlreichen Bällen – Projekten, Themen und Herausforderungen. Doch sie scheitern häufig an mangelnder Klarheit über Ziele, fehlender Bereitschaft, klare Entscheidungen zu treffen, und an Überlastung durch zu viele operative Aufgaben. Priorisieren als Führungskraft bedeutet nicht, alle Bälle ständig festzuhalten, sondern gezielt den Ball zu fangen, der dringend Aufmerksamkeit braucht, und gleichzeitig nicht zu vergessen, den nächsten Wurf – eine Investition in die Zukunft – vorzubereiten.

Warum Priorisieren als Führungskraft entscheidend ist

Wenn man sich nur um Dringendes kümmert, verliert das System schnell seine Balance. Konzentriere man sich ausschließlich auf langfristige Themen, fällt einem das operative Geschäft direkt vor die Füße. Wer alles festhalten will, hält am Ende gar nichts. Das Zauberwort ist „Loslassen“ – oder in Führungssprache: „Delegieren“. Prüfen Sie regelmäßig, welche Aufgaben und Entscheidungen delegiert, automatisiert oder digitalisiert werden können.

Welcher Ball, bzw. welche Aufgabe in Ihrem Alltag beansprucht viel Zeit, obwohl sie nicht zu Ihren Kernaufgaben als Führungskraft gehört?

Priorisieren als Führungskraft: Vom Feuerwehrmodus zur Klarheit

Wie stellen Sie sicher, dass Ihr Team Prioritäten ebenso klar versteht und umsetzt?

Wenn neue Herausforderungen – zusätzliche Bälle – hinzukommen, steigt der Anspruch deutlich. Genau hier entscheidet sich, ob Führungskräfte klar priorisieren oder in operative Überlastung („Feuerwehrmodus“) abrutschen. Häufig entstehen solche Situationen durch spontane regulatorische Veränderungen, kurzfristige Managementanfragen oder permanente Ad-hoc-Aufgaben, die das Tagesgeschäft dominieren. In solchen Momenten ist es entscheidend zu hinterfragen, ob der neue Ball überhaupt zu den langfristigen Zielen passt oder ob er lediglich Ablenkung ist, die Kapazitäten unnötig strapaziert.

Priorisieren ist unbequem, aber unverzichtbar. Viele Führungskräfte geraten in Überforderung, weil sie alles gleichzeitig erledigen wollen. Fehlende Konsequenz und mangelnde Disziplin erschweren die Umsetzung von klaren Prioritäten zusätzlich. Wer klare Ziele verfolgt und konsequent handelt, entscheidet leichter, welche Bälle angenommen und welche bewusst fallengelassen werden sollten.

Jongleure unterscheiden sich übrigens deutlich voneinander: Zahlenjongleure wollen immer mehr Bälle jonglieren und werden dadurch austauschbar. Avantgardejongleure hingegen fragen sich: Welche Muster will ich kreieren, welche Wirkung möchte ich erzielen? Genau diese Frage sollten sich auch Führungskräfte stellen: Wollen Sie austauschbar sein oder klar und bewusst positioniert agieren?

Wo in Ihrem Führungsalltag fehlen Ihnen oder Ihrem Team klare Leitplanken für Prioritäten und Entscheidungen? Welche Ziele sollten noch passender für Sie das Team heruntergebrochen werden?

Priorisieren als Führungskraft: Grenzen erkennen und souverän bleiben

Priorisieren bedeutet auch, die eigenen Grenzen zu kennen und realistisch einzuschätzen, was das Team leisten kann. Wer dennoch immer wieder zusätzliche Aufgaben annimmt, obwohl das Team bereits an der Belastungsgrenze arbeitet, riskiert nicht nur operative Fehler, sondern auch das Vertrauen der Mitarbeitenden. Denn wenn die Führungskraft das Team überlastet, ohne Rücksicht auf deren Kapazitäten zu nehmen, fühlen sich Mitarbeitende nicht gehört und verlieren langfristig Motivation und Engagement. Vertrauen entsteht durch Verlässlichkeit – und dazu gehört, realistische Entscheidungen zu treffen, die das Team stärken, statt es auszubrennen. Nur wer klar entscheidet, sich auch traut Nein zu sagen, bleibt souverän, sichtbar und attraktiv – statt austauschbar. Denn wer Neues anpacken will, braucht mindestens eine freie Hand.

Wo sind Sie operativ überlastet und welche strategischen Bälle bleiben dadurch liegen?

Praktische Tipps

Drei Schritte für bessere Priorisierung als Führungskraft

  1. Klären Sie Ihre strategischen Ziele – Was bringt Ihr Unternehmen langfristig voran?
  2. Identifizieren Sie operative Ablenkungen und eliminieren oder delegieren Sie diese.
  3. Richten Sie Ihr Team konsequent auf Prioritäten aus – mit klaren Leitplanken für Entscheidungen.

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Weitere Tipps für Ihren Führungsalltag

    • Klären Sie Ihre Ziele und kommunizieren Sie diese eindeutig ans Team.
    • Entscheiden Sie bewusst, statt alle Aufgaben automatisch anzunehmen.
    • Setzen Sie regelmäßige Reflexionsphasen, um die Prioritäten neu zu bewerten.
    • Trainieren Sie das Loslassen – delegieren Sie aktiv und vertrauen Sie Ihrem Team.
    • Schaffen Sie Freiraum für strategische Themen, indem Sie operative Aufgaben automatisieren oder delegieren.

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Mit diesen Schritten meistern Sie Ihre Jonglierkunst souverän – und bleiben klar und entscheidungsstark in Führung.

Jetzt sind Sie dran: Welchen ersten Schritt gehen Sie heute, um künftig bewusster und effektiver zu priorisieren?

Ich bin Andreas Gebhardt – Speaker, Mutmacher und Experte für Fehlerkultur und Veränderungsbereitschaft. In meinen interaktiven Vorträgen zeige ich, wie Führungskräfte souverän jonglieren, klare Entscheidungen treffen und Veränderungen mit Leichtigkeit meistern.

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