Serendipität und Fehlerkultur – Vom glücklichen Zufall zur starken Unternehmenskultur

Was hat Serendipität mit Fehlerkultur zu tun?

Serendipität, oft als das „glückliche Zufall“-Prinzip beschrieben, bezieht sich auf das Phänomen, unerwartete und wertvolle Entdeckungen durch Zufall, Offenheit und Intelligenz zu machen, selbst wenn man ursprünglich nach etwas völlig anderem gesucht hat. In der Geschäftswelt, wo Unsicherheit und Veränderung die einzigen Konstanten sind, kann Serendipität als ein kraftvolles Werkzeug dienen, um Innovation und Fortschritt zu fördern. Doch wie passt dies zur Fehlerkultur in Unternehmen? Beide Konzepte betonen den Wert des Unerwarteten und die Bedeutung des Lernens aus Erfahrungen.

Ein Beispiel ist die Entdeckung von Penicillin durch Alexander Fleming, der ursprünglich nach etwas völlig anderem suchte. Weitere Beispiele für zufällige Entdeckungen sind die Erfindung des Herzschrittmachers, die Entdeckung des Elements Helium oder die der Röntgenstrahlung.

Fehlerkultur und Serendipität sind eng miteinander verknüpft, und hier sind fünf Gründe, warum:

Fehler als Treibstoff: Persönliche und unternehmerische Weiterentwicklung

In einer positiven Fehlerkultur werden Fehler nicht als reine Misserfolge gesehen, sondern als Lernmöglichkeiten. Setzt hier Serendipität an, kann sogar ein unerwartetes Ergebnis oder eine Entdeckung, die auf den ersten Blick als unpassend oder als „Fehler“ erscheinen mag, tatsächlich zu einer Lösung, einem wertvollen neuen Verständnis oder einer Innovation führen. Diese Akzeptanz von Fehlern fördert also Serendipität.

Für Führungskräfte bedeutet dies, dass eine positive Fehlerkultur nicht nur das Lernen fördert, sondern auch die Chancen auf serendipitäre Innovationen erhöht. Es geht darum, Fehler und unerwartete Entdeckungen als Ressourcen zu sehen, die das Unternehmen voranbringen.

Offenheit für das Unerwartete

Offenheit ist die Basis für beides: Serendipität und Fehlerkultur. Eine Kultur, die Fehler nicht nur toleriert, sondern als Lernchancen schätzt, fördert eine offene Denkweise. Diese Einstellung begünstigt die Akzeptanz und Erforschung unerwarteter Ergebnisse. Während eine solide Fehlerkultur darauf abzielt, Wiederholungsfehler zu vermeiden, ermutigt Serendipität dazu, unkonventionelle Lösungen oder völlig neue Ansätze zu erkunden.

So wurde z.B. von der Firma 3M das Post-it entdeckt obwohl sie auf der Suche nach einem Superkleber waren. Führungskräfte sollten wachsam sein gegenüber einer nur vorgegebenen Offenheit und gängigen Ablehnungen wie „Das geht nicht“ oder „Das haben wir schon probiert“. Wahre Offenheit ist der Schlüssel sowohl zur Fehlerkultur als auch zur Serendipität.

Andreas Gebhardt Jonlgeur und Speaker über Serendipität und Fehlerkultur

Förderung von Kreativität, Innovation und Risikobereitschaft

Eine gesunde Fehlerkultur und Serendipität sind zwei Seiten derselben Medaille: Beide fördern Kreativität, Innovation und Risikobereitschaft. In einem Umfeld, in dem Fehler als Lernchancen gesehen werden, trauen sich Mitarbeiter, mutige und innovative Ideen vorzuschlagen. Sie wissen, dass sie nicht für Fehltritte bestraft, sondern für ihren Pioniergeist geschätzt werden. Das Gegenteil ist in einem strafenden Umfeld der Fall, in dem Kreativität und Risikobereitschaft und Serendipität erstickt werden. Führungskräfte sollten daher eine Kultur fördern, in der das Ausprobieren neuer Ansätze belohnt wird, selbst wenn sie nicht immer von Erfolg gekrönt sind

Anpassungsfähigkeit, Resilienz und Widerstandsfähigkeit

In der heutigen VUCA-Welt sind Anpassungsfähigkeit und Resilienz unerlässlich. Mitarbeiter, die in einer Kultur arbeiten, in der Fehler als Lernchancen betrachtet werden, entwickeln eine höhere Resilienz. Sie sind gewohnt, sich neuen Herausforderungen zu stellen und aus Rückschlägen zu lernen. Diese offene Haltung gegenüber Fehlern schafft den idealen Nährboden für Serendipität: Denn unerwartete und wertvolle Entdeckungen entstehen oft aus dem Umgang mit Fehlern und Herausforderungen.

Ein praktischer Schritt könnte sein zu fördern, dass die Mitarbeitenden ihre Ideen einbringen und diese dann auch ernsthaft zu beachten. Führungskräfte, die eine solche Kultur fördern, rüsten ihr Unternehmen nicht nur für die Zukunft, sondern erhöhen auch die Wahrscheinlichkeit serendipitärer Entdeckungen, die zu Innovationen führen können.

Der menschliche Faktor und interdisziplinäre Zusammenarbeit

Zum Schluss dürfen wir nicht vergessen, dass Unternehmen aus Menschen bestehen. Eine Fehlerkultur, die das Lernen aus Fehlern betont, kann Barrieren abbauen und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachbereichen fördern, da die Angst vor dem Scheitern und den damit verbundenen Konsequenzen reduziert wird. Durch die Förderung solch interdisziplinärer Zusammenarbeit können Unternehmen komplexe Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und ganzheitliche Lösungen finden. Führungskräfte, die den Wert ihrer Mitarbeiter erkennen und sie ermutigen, zusammenzuarbeiten, schaffen ein Umfeld, in dem Innovation und Kreativität gedeihen können.

Serendipität und Fehlerkultur: Ein Blick zurück und nach vorne

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl Serendipität als auch eine positive Fehlerkultur Organisationen dabei helfen können, sich in einer unsicheren und komplexen Welt zurechtzufinden. Beide Konzepte betonen den Wert des Unerwarteten und die Bedeutung des Lernens aus Erfahrungen, um Fortschritte zu erzielen und zu wachsen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Entwicklung des Dyson-Staubsaugers, bei dem zahlreiche Fehlversuche zu einer revolutionären Technologie führten. Vielleicht könnte man Serendipität als das i-Tüpfelchen einer Guten Fehlerkultur bezeichnen. Denn ohne die geht es nicht.

Zum Abschluss noch ein Zitat aus dem Buch „Erfolgsfaktor Zufall – Wie wir Ungewissheit un enerwartete Ereignisse für uns nutzen können“  von Christian Busch, Murman Verlag 2023.

„Wenn wir das Unerwartete unterdrücken, anstatt es anzunehmen, werden wir nicht weniger verletzlich, sondern verletzlicher. Anstatt ständig zu versuchen, nur Risiken zu managen und potenzielle Fehler zu vermeiden, könnten wir Ausdauer entwickeln, die Dinge durchzuziehen. Dann ist das Unerwartete keine Bedrohung, sondern eine Chance. Und merke: Wenn wir versuchen, Situationen zu sehr zu kontrollieren suchen wir, das Unerwartete zu vermeiden, anstatt es anzunehmen.“

Andreas Gebhardt Speaker Keynote Vortrag

Andreas Gebhardt kombiniert seine Fähigkeiten als Jongleur mit seiner Rolle als Keynote Speaker. In seinen Vorträgen unterstreicht er die Bedeutung von Fehlern als Lernchancen, sowohl für die individuelle Weiterentwicklung als auch für das Teamklima und die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Durch die Integration von Jonglierbällen in seine Keynotes bietet er den Teilnehmern nicht nur wertvolle Einsichten, sondern auch anschauliche und erinnerungswürdige Visualisierungen. Mit Andreas erhalten Sie die beste Kombination aus Fachwissen und kreativer Darbietung

Hier finden Sie weitere Infos zu Andereas Gebhardt und zu seinen Vorträgen über Fehlerkultur und Mut zur Veränderung.