Fehlermeldungen fördern: 7 Tipps

Fehler sind unangenehm. Sie kosten Zeit, Geld, Nerven und weisen manchmal auch auf Dinge hin, die wir lieber nicht sehen wollen. Allerdings sind sie auch wichtig: Denn ohne Fehler findet kein Lernen statt. Und ohne Lernen gibt es keinen Fortschritt. Als verantwortungsvolle Führungskraft ist es also wichtig Regeln aufzustellen wie man mit Fehlern umgeht. Und welche Maßnahmen in ganz konkreten Fällen zu ergreifen sind. Eine offene Kommunikation ist dafür elementar. Aber wie ermutigt man Mitarbeiter dazu, Fehler unverzüglich und offen anzusprechen. Hier 7 Tipps wie sie Fehlermeldungen fördern.

1. Fehler passieren unabsichtlich.

Fehler sind per Definition unabsichtlich ist. Gehen Sie immer von den guten Absichten des Mitarbeiters aus. Unterstellt man Mitarbeitern, dass Fehler absichtlich gemacht werden, unterstellt man Sabotage, Manipulation, oder wenigstens grobe Fahrlässigkeit. Hier gilt es das eigene Menschenbild zu hinterfragen oder die Sachlage daraufhin zu prüfen. Haben Sie Mitarbeiter, die das Unternehmen sabotieren, so reden wir nicht über Fehler und Fehlerkultur. Dann sollte man über personalrechtliche Schritte sprechen. Dies gilt es als erstes zu prüfen. Wenn dies nicht der Fall ist, hätte der Fehler jedem passieren können. Also trennen Sie Fehler und Person.

2. Alle hier haben das gleiche Ziel.

Sie arbeiten alle auf das gleiche Zil hin. Ziehen am selben Strang. Im Falle eines Fehlers gegeneinander zu spielen verteuert den Fehler. Jemanden bloßzustellen, auszugrenzen oder mit Sanktionen zu belegen führt in die falsche Richtung. Denn dann wird sich derjenige lernen, dass es einen teuer zu stehen kommt, wenn man Fehler berichtet. Das Gegenteil sollte das Ziel sein. Unterstützen Sie so gut Sie können, um den Fehler gemeinsam in den Griff zu bekommen. Sie arbeiten im gleichen Team und haben die gleichen Ziele.

3. Führen Sie das Gespräch lösungs- und zukunftsorientiert.

Es geht immer darum die Konsequenzen des Fehler so schnell und gut wie möglich in den Griff zu bekommen. Dann geht es darum herauszufinden, wie man die Rahmenbedingungen so verändern kann, dass so ein Fehler nicht noch mal passiert. Es geht um nachhaltige Fehlerabstellung. Problem- oder Schuldzentrierte Gespräche helfen nicht weiter. Wenn ich davon ausgehe, dass der Fehler unabsichtlich (Sie Punkt1) passiert, dann hätte das jedem passieren können. Schuldzuweisung führt nur dazu, dass Fehler nicht oder verspätet berichtet werden.

4. Gestalten Sie die Rahmenbedingungen, um Fehlermeldungen zu fördern

Fragen Sie immer: Seit wann wissen Sie von dem Fehler? Überlegen Sie sich einerseits Konsequenzen für verspätete Fehlermeldungen, Verheimlichungen, Vertuschungen. Und wenden sie diese auch an. Seinen Sie aber andererseits auch sichtbar dankbar für schnelle Fehlermeldungen. Damit gestalten sie die Rahmenbedingungen für schnelle und offene Fehlermeldungen

5. Seien Sie fehlertolerant

Fehlertoleranz heißt nicht Fehler gut zu heißen. Es geht darum unterstützend und vertrauensvoll darauf zu reagieren. Zu wissen, dass es jedem passiert. Fehler sind immer negativ, kosten Zeit, Geld und Ressourcen. Aber es gibt auch positive Nebeneffekte, die wir nutzen können. Und wenn der Fehler schon passiert ist, dann sollten wir so viel wie möglich daraus lernen ohne dabei Mitarbeiter zu verprellen.

6. Vertrauen Sie Ihren Mitarbeitern

Mikromanagement nach einem Fehler ist keine Option. Im Gegenteil. Vertrauen Sie darauf, dass aus dem Fehler gelernt wurde und es nicht nochmal passiert. Selbstbestimmtes Arbeiten wirkt sich sehr positiv auf die Jobzufriedenheit aus. Werden Mitarbeiter länger zu eng gemanagt geht der Spaß and der Arbeit verloren und damit ist man der Kündigung einen Schritt näher.

7. Gestehen Sie selbst Fehler ein und entschuldigen Sie sich

Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Berichten auch Sie von Fehlern, die sie selbst gemacht haben. Lassen Sie für sich die gleichen Regeln gelten. Entschuldigen Sie sich für einen Fehler. Mit einer schnellen Kommunikation und einer aufrichtigen Entschuldigung wird nicht nur ein gutes Vorbild gelebt. Sie ernten dafür auch Respekt und Vertrauen.

Andreas Gebhardt ist Jongleur & Speaker. Er hält unterhaltsame Vorträge rund um die Fehlerkultur und macht Mut sich auf Neues einzulassen