Fehlerkultur ein Wettbewerbsvorteil – Was eine dysfunktionale Fehlerkultur kostet

Eine positive Fehlerkultur kann ein echter Wettbewerbsvorteil sein. Innovation, Produktivität, Kunden- und Mitarbeiter Zufriedenheit steigen, während die Kosten sinken. Was steckt dahinter? Fehler sind unangenehm. Sie kosten Zeit, Nerven und Geld und wie sind in Deutschland mit einer Null-Fehler-Kultur weit gekommen. Warum sollen wir uns ändern? Warum ist Fehlerkultur ein Wettbewerbsvorteil

Fehlerkultur und Innovation

Wer Innovation vorantreiben will muss bereit sein zu Experimentieren. Dazu gehören auch Scheitern, Fehler, Fehlentscheidungen und Irrtümer. Am besten ohne Angst vor Sanktionen und negativen Konsequenzen. Denn Angst verhindert das Ausprobieren und einfach mal machen. Was oft der erste Schritt ist um marktbezogene und technische Unsicherheiten zu verstehen. In der Start-up-Szene spricht man deshalb von Fail-fast. Fail cheap. Also ist eine positive Fehlerkultur ein Wettbewerbsvorteil. Denn es ist eine Unterstützung für die wachsende Innovationsanforderung.

Fehlerkultur und Profitabilität

Je später man einen Fehler entdeckt, desto teurer wird er. Je offener ein Fehler kommuniziert werden kann, desto schneller kann man die Konsequenzen beheben, die Prozesse verbessern und dafür sorgen, dass es nicht noch mal passieren kann. Angst vor persönlichen Konsequenzen und Sanktionen sind hier also absolut kontraproduktiv und kosten mehr als sie sparen. Die Uni Giessen hat 2005 ermittelt, dass ein destruktiver Umgang mit Fehlern bis zu 20% der Profitabilität kostet. Da braucht man nicht mehr zu fragen warum Fehlerkultur ein Wettbewerbsvorteil sein soll. Allerdings hat Prof. Dr. Michael Frese die Fehlertoleranz in verschiedenen Ländern untersucht und kam zu einem ernüchternden Ergebnis. Deutschland ist auf Platz 60 von 61 gelandet. Hier ist also noch erhebliches Potential durch Arbeit an der Fehlerkultur zu erreichen.

Andreas Gebhardt Speaker

Fehlerkultur und Kundenzufriedenheit

Kundenzufriedenheit steht für uns an erster Stelle. Das hört man oft. Aber wer mag Beschwerden, Nörgelei und Kritik? Im Beschwerdemanagement steckt Potential für die Produktentwicklung, Prozessoptimierung und die Kundenbindung. Voraussetzung dieses nutzen zu können, ist dass man sich seinen Fehler stellt und hinhört. Anstatt den Ärger kleinzureden und oder einfach in einem Gratis- Grappa aufzulösen oder mit Gutscheinen darüber hinweg zu trösten. Erst wenn man zu den Fehler steht kann daraus lernen uns sie nachhaltig beheben.

Fehlerkultur und Mitarbeiterzufriedenheit

Vorwürfe, Schuldzuweisung oder Sanktionen schmälern das Selbstwertgefühl und die Motivation. Hat ein Mitarbeiter Angst vor solchen Konsequenzen wird er alles vermeiden, was nach einem Fehler aussehen könnte. Das erschwert schnelle Entscheidungen, unternehmerisches Denken, Eigenverantwortlichkeit.  Am schlimmsten wird es wenn der Mitarbeiter Fehler verheimlicht oder sogar anderen zuschiebt. Denn dann leidet nicht nur der einzelne Mitarbeiter. Dann leidet das ganze Team unter Misstrauen und der toxischen Fehlerkultur. Das steigert die Fluktuation und verursacht immense Kosten. Fehlerkultur ist nicht nur ein Wettbewerbsvorteil sondern auch ein Vorteil für das menschliche Miteinander.

Es geht nicht darum eine Laissez-faire Haltung gegenüber Fehlern zu leben. Es geht darum Eigeninitiative auf ein Maximum zu bringen. Die Risikobereitschaft da zu steigern wo es sinnvoll ist. Aus Fehlern zu lernen. Und eine Kultur zu leben, die die Chancen nutzt. Das verstehe ich unter einer konstruktiven Fehlerkultur.

Der Jongleur & Keynote Speaker Andreas Gebhardt  hält Vorträge zur Fehlerkultur und beleuchtet dabei die Wichtigkeit Fehler zu nutzen.