Kurz vor meiner Sommerpause hatte ich einen ganz besonderen Auftritt – und zwar im Kloster Beuron. Veranstaltet wurde der Ordenstag der Diözesen Freiburg und Rottenburg-Stuttgart.

Als ich im Kloster ankam begrüßte mich Bruder Petrus, der die Ton- und Lichttechnik für die Show machen sollte. In zwei Klosterhöfen waren Zelte aufgebaut, eines für die Gastronomie, das andere für die Show. Als ich sah, dass das Technikerpult nicht im Show-Zelt sondern im anderen aufgebaut war, blieb mir nur zu hoffen, dass ich auf Petrus wirklich auch bauen kann…

Pater Daniel, der mich engagiert hatte, äußerte den Wunsch, etwas genauer auf das Thema „Wertschätzen von Fehlern“ einzugehen. Dies ist eines meiner Lieblingsthemen, denn die Gedanken zu diesem Thema waren der Ursprung meiner Comedy-Ball-Nummer. Im Laufe der Jahre kamen weitere praktische und philosophische Überlegungen dazu, die mich als Jongleur und Mensch immer wieder neu inspirieren.

Wie sind Ordensleute als Zuschauer? Klatschen sie? Dürfen sie überhaupt laut sein? Viele meiner Fragen und Unsicherheiten wurden in den ersten Minuten der Show gleich beantwortet. Nach einem ersten „Grüß Gott“ und den ersten Gags war klar: das wird eine Hammer-Show. Die rund 400 Schwestern und Brüder aus verschiedenen Ordensgemeinschaften waren ein extrem aufmerksames Publikum. Sie wollten richtig Spaß haben und zeigten ihre Freude auch laut und deutlich.

Nach der Comedy-Ball-Nummer, die ja dazu einlädt über Fehler und das Verhalten der Zuschauer dabei zu lachen, kam dann der Wunsch von Pater Daniel dran: Wertschätzen von Fehlern. Fast schon eine kleine Predigt über die Wichtigkeit, das Lernpotential von Fehlern. Gerade die zwischenmenschliche Funktion und Bedeutung von Fehlern lud die Gäste zum Sinnieren ein.  Alle saßen still und mit aufmerksamen Blicken da. Am Ende der „Predigt“, die aber auch den einen oder anderen Lacher drin hatte, gab es langen Applaus.

Bruder Petrus, mein Tontechniker, der im anderen Zelt war, war vermutlich der einzige, der die Show nicht sah – aber er steuerte die Technik absolut fehlerfrei und das finde ich echt einen Knaller.

Nach der Show gab es noch viele anregende Ideen zu meinem Fehler-Text und viel Anerkennung. Vor allem war es wohl sehr überraschend, dass man nach 30 Minuten leichter Unterhaltungs -Show noch mit einem ernsten Thema so unterhaltsam konfrontiert wurde.

Ich bedanke mich bei allen Ordensleuten, insbesondere bei meiner Assistentin Schwester Ancilla-Maria, für die wunderbare Show. Bei Bruder Daniel und Petrus  für Unterstützung vor und während der Veranstaltung und bei Bruder Felix für die tollen Fotos.

Als Redner hält Andy Gebhardt  Vorträge zum Thema Fehlerkultur

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Hier noch ein Beitrag, der im  Konradsblatt, einer Wochenzeitung für das Erzbistum Freiburg, erschien. Einfach auf den Titel klicken und dann zum Lesen die Ansicht noch etwas vergrößern:

„Die Magie des Unvorstellbaren – Gottesdienst, Begegnung und eine tolle Show: Bistumsübergreifender Ordenstag in Beuron“

Der Artikel geschrieben von Notburg Geibel, erschien in Ausgabe 31, vom 4.August 2013 auf den Seiten 14/15. Vielen Dank an das Konradsblatt für die Erlaubnis den Artikel hier zu veröffentlichen.