Leadership-Strategien für einen konstruktiven Umgang mit Fehlern

Die DIN EN ISO 9000:2015 definiert Fehler als „Nichterfüllung einer Anforderung“. Doch hinter jedem Fehler stehen Menschen. Wie sieht also eine Leadership-Strategie für einen konstruktiven Umgang mit Fehlern aus? Hier möchte ich auf einen kleinen, aber effektiven Tipp hinweisen, das automatisch dazu führt, dass wir Fehler nicht nur technisch, sondern auch menschlich betrachten. Indem Führungskräfte Fehler subjektiv – aus der Perspektive des Verursachers – betrachten, können sie diese als Chancen zur Verbesserung und Teamstärkung nutzen.“

Wichtig ist es zu wissen, dass Fehler immer unbeabsichtigt passieren. Sei es aus Vergesslichkeit, Nichtwissen oder Nichtkönnen. Beabsichtigte Handlungen, die Anforderungen nicht erfüllen, fallen dagegen unter Kategorien wie Routineverstöße oder Sabotage.

Leadership-Strategie: Ein Kniff, der mehr bewirkt

Wenn sich Führungskräfte darauf einlassen, den Fehlerverursacher zu verstehen und versuchen nachzuempfinden, wie leicht ein Fehler unter bestimmten Umständen passieren kann, setzt dies eine Kette positiver Reaktionen in Gang. Dieser Ansatz verwandelt die oft negativ geprägte Fehlersituation eine konstruktive Lernumgebung:

Was passiert, wenn ich versuche Fehler subjektiv zu betrachten:

  • Vermeidung der Schuldzuweisung: Indem man die Perspektive des Fehlerverursachers einnimmt, vermeidet man die Schuldzuweisung. Damit öffnet man den Raum für offene Kommunikation und Analyse des eigentlichen Problems.
  • Interesse wird geweckt: Das echte Interesse an den Gründen und Umständen, die zu einem Fehler geführt haben, wird von Mitarbeitern wahrgenommen und wertgeschätzt.
  • Aufbau von Vertrauen: Wird ein Fehler eingestanden ist das auch immer mit Scham behaftet. Wenn hier Verständnis und Unterstützung entgegengebracht wird, fördert  das Vertrauen zwischen Führungskräften und ihren Teams.
  • Stärkung des Teamgeistes: Gemeinsame Anstrengungen zur Fehlervermeidung stärken den Zusammenhalt und fördern eine Kultur der Zusammenarbeit.

 

Die subjektive Seite von Fehlern erkunden

Ein großer Teil des effektiven Fehlermanagements liegt in der Wahrnehmung und Behandlung der subjektiven Erfahrungen der Mitarbeiter. Dies erfordert eine tiefe Auseinandersetzung mit den individuellen und oft verborgenen Ursachen von Fehlern. Die Kenntnis dieser Faktoren ermöglicht es, spezifische und wirksame Lösungen zu entwickeln, die dann in unterschiedlichen Bereichen liegen können.

So können Technische Hilfsmittel eingesetzt werden, wie man das im Poka-Yoke-System macht, es können Prozesse verändert werden, Schulungen durchgeführt werden oder auch ganz andere Maßnahmen ergriffen werden.

Praxistipp:

Um spezifische Maßnahmen zur Fehlerprävention effektiv in die täglichen Betriebsabläufe zu integrieren, empfiehlt es sich, regelmäßig direktes Feedback von den Mitarbeitern zu potenziellen Risikofaktoren einzuholen und daraus Anpassungen der Arbeitsprozesse vorzunehmen. Dies fördert nicht nur eine proaktive Fehlerkultur, sondern verbessert auch die Effizienz und die Qualität der Endprodukte.

Von Fehlern lernen

Ein Managementansatz, der Fehler subjektiv betrachtet kann als wertvolle Informationsquelle dienen. Das trägt dazu bei, dass Lernen und Verbessern zu einem integralen Bestandteil der Unternehmenskultur werden. Hierbei ist es wichtig, dass diese Haltung in allen Phasen des Fehlermanagementsystems verankert wird und sich durch gezielte Schulungen und den Zugang zu relevanten Fehlerinformationen manifestiert.

Fazit: Ein cleverer Kniff mit weitreichenden Vorteilen

Die subjektive Betrachtung von Fehlern als Leadership-Strategie schafft eine resiliente, vertrauensvolle und lernbereite Arbeitsumgebung. Dies fördert nicht nur die individuelle und kollektive Leistungsfähigkeit, sondern stärkt auch den Geist der Zusammenarbeit und kontinuierlichen Verbesserung. Die Veränderung beginnt mit der Bereitschaft der Führungskräfte, die Perspektiven ihrer Mitarbeiter wirklich zu verstehen und zu schätzen.

Andreas Gebhardt Speaker Experte für Fehlerkultur 3

Andreas Gebhardt-  „Fehlerfreund und Mutmacher für Veränderung“, ist ein gefragter Keynote Speaker und Experte für Fehlerkultur. In seinen dynamischen und visuell ansprechenden Präsentationen nutzt er das Jonglieren, um die zentrale Rolle von Fehlern bei der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung zu illustrieren. Andreas‘ einzigartiger Ansatz fördert nicht nur das Verständnis für die positive Dynamik von Fehlern, sondern inspiriert auch zu einem mutigen Umgang mit Veränderungen.

Für detaillierte Informationen zu Andreas Gebhardt und seinen inspirierenden Vorträgen zur Fehlerkultur, besuchen Sie bitte seine Webseite oder nehmen Sie direkt Kontakt auf.